Gut reicht einfach nicht aus
Ein Feuerwehrfahrzeug zu bewegen scheint vermeintlich nicht schwierig. Wer allerdings schon einmal einen Blick in ein modernes Einsatzfahrzeug werfen konnte, wird wohl seinen ersten Gedanken rasch revidieren. Denn neben den unzähligen Knöpfen und Hebeln am Steuer sind Einsatzfahrzeuge durch die einsatztechnischen Beladung bauartbedingt unübersichtlicher als normale Autos. Ein weiteres Handicap ist der hohe Schwerpunkt, der es für den Fahrzeugführer erschwert, das Fahrzeug in Kurven zu steuern.
Es gibt Statistiken der Gemeindeunfallversicherung, die besagen, dass Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn ein 17mal höheres Risiko bergen, als herkömmliche. Dass es nicht zweckerfüllend ist, wenn bei einem Alarm das Einsatzfahrzeug liegen bleibt, weil es in einem Unfall verwickelt wurde, unterstreicht noch einmal die notwendige Erfahrung und Kompetenz des Fahrzeugführers.
Deshalb wird viel Zeit und Aufwand bei den Maschinisten der Stadtwehr in das Fahrertraining gesteckt. Zum einen, um das hohe Unfallrisiko zu minimieren, zum anderen um bei Einsätzen das Fahrzeug auch an schwer zugänglichen Gebäudeteilen manövrieren zu können. Neben den regelmäßigen Übungen der Maschinisten, wo Pumpen, Aggregate und Feuerwehrtechnik betrieben werden, sind die Fahrer angehalten, monatliche Übungsfahrten mit den Fahrzeugen durchzuführen, um im Einsatz die notwendige Routine abrufen zu können. Bei sieben Einsatzwägen im Gerätehaus ein nicht ganz unerheblichen Zeitaufwand neben Beruf und Familie. Dieser wird aber von allen Maschinisten getragen, denn wenn ein Einsatz erfolgreich und ohne Schaden abgeschlossen werden kann, wird deutlich, wofür die Übungsstunden aufgewendet wurden und das motiviert alle Beteiligten für die Zukunft.